Regenbogenschwarz

Os bares estão cheios de almas tão vazias

Erste Nacht

Es war ein verregneter Donnerstag Abend. Einer dieser unberechenbaren Frühlingstage, an denen das Wetter umschlug, Kopfschmerzen hinterließ. Sie wollte sich eine kurze Verschnaufpause gönnen, den Moment nach dem Regenfall im Innenhof genießen. Die Luft war erfüllt von Petrichor und sie liebte es, in diesem unwirklichen Moment zu stehen. Der Lärm der Großstadt im Innenhof war gedämmt; nur das Knistern ihrer Zigarette war zu hören. Doch es blieb ihr wenig Zeit in diesem Augenblick zu verweilen, denn der Regen trieb die Menschen in die Etablissements. Die Tür zum Hinterhof riss mit großer Wucht auf; Salim blickte sie mit seinen großen mandelbraunen Augen an und ohne viele Worte wusste sie, dass es Zeit war wieder an die Arbeit zu gehen. Weiterlesen…

Zwischenspiel

Du bist aus meinem Herz gefallen
Ich konnte nichts dagegen tun
Du bist aus meinem Herz gestürzt
Ich konnte dich nicht ergreifen

Schmerz der unter der Brust pocht
Lange gewunden habe ich mich
Gewühlt in diesen Wunden
Nicht anders ist es dir ergangen

Doch es ist gleich was mit uns ist
Denn es treibt der Teufel
Er schmeißt die dunkle Kohlen
Damit das Feuer weiter heizt

Du hast nur angestarrt eine Mauer
Geziert im Kleid des Efeus
Beeindruckt von plumper Blüte
Gekrönt von Stacheldraht

Mir und dir hat Kraft gefehlt
Dir, um Mauern zu erklimmen
Mir, um das Gemäuer einzureißen
Mit letzter Kraft nur uns entrissen

Sei glücklich, Paradiesvogel, sei frei
Du bist dem Käfig entkommen,
dein Gesang ist längst verdrängt
und die nächste kommt geflogen

Gleich ob Schwester oder Mutter,
Geliebter von gestern oder heute
Ihr seid aus diesem Herz gefallen
Und ich wollte nichts dagegen tun

Wunderbare

Wunderbare 
Betrittst du den Raum und 
meine wilden Augen erblicken dich 
Flammt es in mir und 
Meine Rüstung verglüht
Dein Klang und  
mein Schlachtruf verstummt 
Deine Lippen richten 
Worte an mich 
die mich entwaffnen 
Aus dem Lauf meines Sturmgewehrs
Feuerrote Nelken
die das Licht der Welt erblicken 
Rosen schneeweiß 
Die Flagge die ich hisse
Alles für dich wunderbare 
Deine Haare und 
ich verloren in ihrem gold silbernen Glanz
Rettendes Tau 
Aus diesem Schlachtfeld 
Deine Hand umspielt meine Narben und 
lässt alle Kanonenkugeln
spurlos hinter sich 
Lanzarett in deiner Mitte 
Wunderbare 
Dein Wesen und
der Sprengstoff in mir entschärft 
Dein Lachen erfüllt und 
lässt mich klein werden 
frei jeder Bedrohung
Meine roher Wille bricht
Wie die geborenen Sonnenstrahlen am 
ersten Morgen des Sommers
auf den Wellen des Ozeans 
Mein Heulen wird zum Stillen und 
Der Berserker stirbt 
es kehrt etwas wieder, 
wertvoller als der Frieden
Dein Kuss schenkt mir
Urvertrauen
Wunderbare

 

Dein Ruf

Wenn du mich rufst, werde ich die Nacht durchqueren. Werde jede Schlacht schlagen, bis zum letzten will ich gehen. Dich retten, egal wie widrig es sein mag. Denn dein Antlitz ist tief in mir. Ich würde mir die schwarzen Schwingen herausreissen; Feder für Feder. Jeden Schmerz ertragen, den du vergessen lässt. Die Dämonen im Nacken abschütteln und niederschlagen, auf dass sie für dich verschwunden sind. Dort auf dem Feld stehe ich; egal ob alles andere um uns gefallen sein wird. Werde dich in meinem Armen halten; deine Wunden heilen vor meinem zerrissenen Körper. Ich will dich ehren wie ich nichts zuvor gehuldigt habe, du bist das, was mein wildes Herz zähmt und in Ruhe pochen lässt.

Doch da ist kein Ruf, der zu mir dringt durch die endlose Dunkelheit. Nur das Gewirr der Dämonen, die das Unheil anrufen. Nur schwarze Flügel an mir, die schwer wiegen und mich am Boden halten. Keiner kann es sehen durch meine Augen; denn ich bin stark. Ich bin ein Held, der alle davor schützt, was dort ist. Wie der Atlantik an der Todesküste; atemberaubend aus der Ferne, doch nah zu wild und kalt. Unzählige sind in meinen Fluten umgekommen; ohne mein Zutun. Statt dir, meine Königin, ist da nur Elena, die verruchteste Hure von allen. Die sich mir und meinem wilden Herz darbietet.

Ich kann es dir nicht verwehren; denn ich bin nicht der sonnengetränkte Südpazifik. Kein Sandstrand. Wiege schwer dahin; während alles andere leicht ist. Was habe ich dir zu bieten? Felsen, Algen, eine Flaschenpost? Etwas, was dir die herzlosen nicht geben können; wertvoller als jeder Edelstein: mein funkelndes Herz, meine unaufhaltbare Liebe, die ich selbst nicht kenne. Ein reines Herz in dem alles verborgen ist, jenseits von gut und böse.

Rufe nach mir. Du wirst alles durchdringen. Jede meiner Fasern wird dich erwidern. Lass mich spüren; erwecke mich. Erwähle mich aus all diesen herzlosen. Für dich nehme ich alles auf. Lass dieses Pochen nicht in weite Ferne ziehen. Oder sei du es, die mir die Absage erteilt, sodass ich ziehen kann.

Namenlos

Gröle in die Untiefen
„Vertraue in mich“
Siehst nur meinen scheusslichen Fang

Greife in die Ferne
„Baue auf mich“
Siehst nur mein zerschlissenes Fell

Schmeisse mich zu Boden
„Glaube an mich“
Siehst nur meinen vernarbten Leib

Mit meinen Reisszähnen
habe ich all das Böse zerrissen
Weil ich in dich vertraue

Mit meinem Körper
habe ich all die Dornen abgehalten
Weil ich auf dich baue

Mit meinem Ganzen
habe ich all die Abgründe überwunden
Weil ich an dich glaube

Mein größter Feind
Mein größter Schmerz
Meine größte Heimsuchung

Kalt und wild zu sein
Schwarz und fern zu bleiben
Namenlos in deiner Welt

José David da Torre Suárez

Obscuridad

Du bist das Unheimliche, nicht erreichbare, in das ich mich zurückziehe wenn alles in Kriegstrümmern liegt. Du bist der dunkle Raum, in dem ich nur durch mein Funkeln sehen kann und mir dessen Kraft bewusst werde. Du bist der wahre Krieg, den ich schlage und der mich ablenkt von der Schlacht dort draußen. Du bist das kalte Laternenlicht, in dem ich mich Motte verliere. Der letzte Zug beim Bankdrücken, der meine Muskeln versagen lässt und mich zitternd zusammenbrechen lässt, obwohl ich es für erreichbar hielt.

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