Das Feuer ist erloschen
der Perseidenstrom verglüht
Meine Rüstung ist geschmolzen
Bleiben nur Eisenklumpen und Brandwunden
Versengtes, grässliches Fell unterbrochen
Sternennarben überall
An den Hörnern gepackt
rot mein Hemd zerschlissen
Entblösst, grau von Asche überzogen
Letzte Funken fliegen;
Zeugen meiner Brandschatzung
Gerissen und gefangen in der Wolfsangel
Der Ausbruch ist blau erkaltet und
die letzten Kriegstrümmer glühen zinnober
Alles verdrängt durch
die rabenschwarze Nacht
Weiterlesen…
Autoren-Archiv: Fenryl
Madrigal für den Tod
Hafen und Meer
I
Du verdrängst
Dich, uns, alles
Du verdrängst,
wie die unbändige Flut
Reißt alles nieder mit dir
Du verdrängst wie der tosende Ozean
Doch ich blitze wie tausend Regenbogen
Gleich einem Schwarm junger Bonito
auf der ersten Reise des Lebens
Ich weiß nichts vom Sterben
Selbst wenn unsere Angst groß ist wie
das Revolvergebiss des grauen Riffhais
Zerreiß mir mein Schuppenkleid,
zerfledder meine Flossen
und nimm mir meine Brüder
Die Liebe in deinen Augen
bricht dennoch bis in meine Tiefsee
In Perlmutt schimmert der Schwarm
Und verdrängt alles
II
Du verschleierst,
Dich, uns, Zweifel
Du verschleierst,
wie ein Hauch von blauem Zigarettenrauch
Du bist geschickt in deiner Zierde
Doch meine Augen blitzen durch diesen Nebel wie mein Damaszener Schwert
Schenk mir weiter diese Häme
Inmitten deiner Regenbogenhaut
ist dieser eine Funke
Von dem mein Herz Feuer gefangen hat gleich dem trockenen Holz meines mondrunden Schildes
Dieses Glimmen bleibt in mir
Mein schillerndes Amulett aus Diamant
Trage es mit dem größten Stolz in meiner Brust
Und verschleiert alles
III
Du überdeckst,
Dich, uns, Zukunft
Du überdeckst,
Wie die schwarze Ölpest
Egal ob tausend Körper dich geküsst haben
Ich bin ein kühner Seemann
Auf meiner wilden Nusschale
Und entzünde mit meinem Herzensglimmen
diesen düsteren Ölteppich
Auf dass alles brennt
Die Flammen mit uns aufsteigen
Du solltest mehr sein als nur glücklich
Ich will deine Vollendung
Auf dass wir alles überdecken
Kein Ort wie dieser
Im Geheimen
Ich kann nicht verbergen, die cobaltblaue Sehnsucht meiner Seele
Die hungernde Rastlosigkeit auf der Suche nach Unendlichkeit.
Ich kann nicht verbergen, den rubinroten Willen in meinen Adern.
Die ungeheuere Stärke die alle Widrigkeiten überstehen lässt.
Ich kann nicht verbergen, die smaragdgrüne Hoffnung meines Geistes
Die nichtendende Zuversicht und Glaube an das Licht dieser Welt.
Ich kann verbergen, die wolf-schwarze Leere meiner Seele,
die geheimen Zweifel aus den Wurzeln meines Seins.
Ich kann verbergen, die silber-glänzende Liebe meines Herzens,
Die letzte Zartheit die ich trage als schleierhafte Zierde.
Lass dich nicht blenden von Sonne und Mond.
Lass dich nicht täuschen von Nacht und Nebel.
Im Geheimen bin ich.
Ich will dich seh’n, wie dir kalt ist in meinem Schatten
Jagdgründe
Meteorit
Am Ende mancher Tage
wenn mein schwarzer Bart trocken wird
Weisse silbrige Schuppen aus ihm brechen
Müdigkeit mich erfasst und ich dort liege
Wie ein rostiges Bajonett
Inmitten dumpfer Kriegstrümmer einer
längst erstickten Kampfesglut
Mischt sich mein Blut mit dem Abendrot
Um aufzugehen in der blauen Nacht
Und meine Tränen sind ganz nah
den Gestirnen am Himmelsende
Erscheine dir weit weg wie mattschwarze Galaxien
In dieser Ferne erahnst du nur
Die wahre Liebe die ich hege
Wie der Schweif des herabbrennenden Meteoriten
Ich werde nicht verglühen
Wenn wir aufeinanderprallen
Wirst du spüren
Welche
Vollendung
Du bist
Wanderer
Krieger der Liebe
Wenn du kämpfst;
falle ich in Liebe.
Streck mich nieder.
Mit allen Waffen.
Ein Schuss.
Und ich falle in Liebe.
Lass mich Märtyrer sein;
hoffnungslos sterben.
Kämpfe und lass mich fallen.
In Liebe.