Herbstblatt

An einem dieser Abende in dieser Woche, bin ich wie immer zu meinem Auto in die Tiefgarage. Ein kurzer schweifender Blick hinab zu meiner Stoßstange: Ein welkes Herbstblatte hatte sich an diesen dunklen Ort verirrt. Gepackt vom Mitleid, ließ ich es auf meinem Beifahrersitz Platz nehmen. Auf der Fahrt, unachtsam und in Gedanken, wäre es bei hohen Geschwindigkeiten und offenem Fenster fast davon geflogen. Wäre dies geschehen, hätte es im kalten Asphalt sein Ende gefunden.

Zu Hause angekommen, ließ ich es in der Grünanlage zurück, zwischen all dem anderen Herbstlaub. Einsam sterben, das will keiner von uns, selbst ich will unter dem offenen Meer der Sternen meine Ruhe finden.

In einer Welt und Gesellschaft wie dieser, wird man sich sagen, dass mein Akt der eines Wirren war. Mir zeigt es nur, dass ich trotz des Kriegstreibens noch nicht zum Berserker verkommen bin.

Ein Gedanke zu “Herbstblatt

  1. Finde den Eintrag sehr schön

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