Aus der Ferne starren wir uns an
Bestaunen wir einander
Mein Anblick düster und fremd
Wie der Bergwald in der Dämmerung
Bin ich verhüllt im dicksten Nebel
Wildnis strömt aus jeder meiner Poren
Narben tiefe Kerben sind Spuren
in den schneeverwehten Forst
Doch du bleibst fern vor Angst
Warum, meine Liebe? Warum?
Nur weil ein kümmerlicher Dorn dich trifft;
der Ruf aus dem Dickicht dich aufschreckt
Schaust du aus der Ferne deiner Hütte;
betäubt in der falschen Traulichkeit
Meine Liebe, es raubt dir deine Sinne
Verborgen im tiefen Blätterrauschen
Versteckt in den Rufen wilder Raubtiere
Fallen Sonnenstrahlen durch die Baumkronen
Lichtspiele in denen Nachtigallen tanzen
Schimmert der Bergbach geziert vom samten Moos
An dem die schwarze Fähe ihren Wurf innig bettet
Inmitten verwitterter erhabener Bergahorne
Schlägt der Edelhirsch Himmelsspuren
Unberührte Waldanemonen und Lichtnelken enthüllen sich
Hier, liegt mein Begehren
roh und ungeboren
Meine Liebe, bleib bei mir,
verwandeln wir uns
wie der Frühling diesen Wald
José David da Torre Suárez
Fähe: Weiblicher Wolf, Fuchs, Marder
Himmelsspuren: Stellen, an denen der Hirsch geschlagen hat